Social-Media-Management-Workflow? Mehrsprachig!


Social Media Managemert Workflow als Chart

Social Media Management bekommen die meisten Unternehmen wunderbar hin, aber bei Mehrsprachigkeit kann es tricky werden (und in der Praxis ist es oft sehr tricky). Die Lösung? Die Mehrsprachigkeit direkt von Anfang an mitdenken und dann die richtigen Prozesse aufsetzen. Was auch hilft: DIe richtigen Tools, vom Templating bis zur (Robotic) Process Automation. Natürlich geht das auch alles “zu Fuß”, und das nicht unbedingt schlechter.

Inhalt

Social Media Workflow

Hier ist ein beispielhaftes Flowchart für einen Social-Media-Management-Workflow:

graph TD
            A[Content-Planung] --> B[Template Erstellung]
            B -->|Canva, Adobe Express| C[Content-Erstellung in Mastersprache]
            C -->|Text, Foto, Video| D[Transcreation]
            D -->|Translation Memory, KI-Synchronisierung Akool| E[Ausspielungsplanung]
            E -->|Emplifi, Hootsuite| F[Veröffentlichung]
            F -->|Finetuning für spezifische Plattformen| G[User Engagement Monitoring]

            subgraph "Tools & Automatisierung"
            H[Gen AI: Claude, ChatGPT] -.-> C
            I[RPA: UiPath, Automation Anywhere, Make] -.-> E
            J[KI-Bildgenerierung: Bria] -.-> C
            K[Automatische Untertitelung: Rev.com] -.-> F
            end

            subgraph "Soziale Netzwerke"
            L[LinkedIn]
            M[Instagram]
            N[YouTube]
            O[TikTok]
            end

            F --> L & M & N & O
            G --> L & M & N & O

            style A fill:#f9d5e5,stroke:#333,stroke-width:2px
            style B fill:#eeac99,stroke:#333,stroke-width:2px
            style C fill:#e06377,stroke:#333,stroke-width:2px
            style D fill:#c83349,stroke:#333,stroke-width:2px
            style E fill:#5b9aa0,stroke:#333,stroke-width:2px
            style F fill:#d6d4e0,stroke:#333,stroke-width:2px
            style G fill:#b8a9c9,stroke:#333,stroke-width:2px

Gehen wir mal die Social-Media-Management-Schritte durch:

1. Content-Planung

Klar, Content wächst nicht auf Bäumen oder liegt nicht auf der Straße. Den muss man schon selbst ausdenken bzw. machen, also als Content Creator bzw. als Social Media Team. Content-Marketing-Beratung In jedem Fall muss man sich über Ziele, Zielgruppen, Themen und Veröffentlichungszeitpunkte Gedanken machen – für jede Plattform. Denn: Auf LinkedIn wirst du was anderes posten wollen als auf TikTok. Und als weitere Komplexität kommt hier schon die Mehrsprachigkeit rein – für DACH / Deutsch wirst du eventuell andere Inhalte brauchen als für die USA, schon allein weil deine Marke in den Märkten unterschiedlich wahrgenommen wird. Tools wie Airtable, Asana, Jira oder andere Projektmanagement- (bzw. Projektplanungs-)Tools können euch dabei helfen, den Überblick über verschiedene Content-Ideen und deren Umsetzung zu behalten. Eine Excel-Datei im Sharepoint tut es zur Not auch.

2. Template-Erstellung

Warum sieht das halbe (Social) Internet aus, als käme es direkt aus Canva? Weil es direkt aus Canva kommt. Warum ist das so? Weil es in Canva super Templates gibt. Warum lieben die Menschen Templates? Weil sie es untalentierten Designern (wie mir) ermöglichen, extrem schicke Layouts zu nutzen. Und genau deswegen solltest du für deine Marke eigene Templates für verschiedene Medientypen bauen, in den Tools deiner Wahl. Mit Canva geht das, mit Adobe Express geht das, mit Invideo geht’s, und da gibt’s ja noch mehr Anbieter (Figma, Sketch…). Medientypen können sein: Fotos, Infografiken, Erklärvideos, Interviewvideos, und was auch immer. Für YouTube brauchst du Thumbnails und Endcards, für TikTok vielleicht catchy Overlays.

3. Content-Erstellung in der Mastersprache

Ich kenne das von “meinen” Transcreation-Prokjekten: Der Content wird zunächst in der Hauptsprache des Unternehmens erstellt. Dies umfasst Texte, Fotos und Videos – und Ideenbeschreibungen (wird oft vergessen…). Wenn die Mastersprache nicht Englisch ist, sollte ein “Zwischen-Master” auf Englisch gemacht werden – sofern viele Sprachen benötigt werden. Achte beim Master-Content darauf, dass man ihn für verschiedene Märkte anpassen kann (oder erstelle in Sonderfällen Sonder-Content für die Märkte).

KI-Tools können den Kreationsprozess unterstützen:

  • Textgenerierung: Claude oder ChatGPT für kreative Ideenfindung und Texterstellung. Die Qualität reicht allerdings oft nicht.
  • Bildgenerierung: KI-Bildgenerierung solltest du auf Enterprise-Level machen. Also mit sauberer Lizenz. Also mit Bria, iStock oder sowas.
  • Bildbearbeitung: Adobe Photoshop mit KI-Funktionen oder Luminar AI. Auf Affinity hätte ich mal gewettet, aber die gehören jetzt zu Canva. Das KI-Tool Bria ist auch interessent, es kann In- und Outpainting und generiert PSD-Dateien. Mit Ebenen. Toppi!
  • Videoproduktion: Descript für KI-gestützte Videobearbeitung, oder andere Cloud-Tools (oder Davinci Resolve, das wird auch immer KI-iger).

4. Transcreation

Statt einer einfachen Übersetzung wird eine Transcreation gemacht. Dabei wird der Inhalt kulturell und sprachlich an die Zielmärkte angepasst. Das gilt sogar für Nachbarländer. Ich sag mal so: Ich habe schon deutschsprachige Social-Media-Inhalte speziell für den Schweizer Markt angepasst, das ist dann zwar Deutsch, aber mit leichten Anpassungen.

Translation-Memory-Systeme wie SDL Trados oder memoQ (oder Across) helfen, Konsistenz herzustellen. Außerdem spart man sich das Doppelt-Übersetzen von bestehenden Texten. Der Einsatz für “Creatives”, also Werbe-Assets, ist allerdings die Pest. Die TM-Software ist einfach für Satz-für-Satz-Übersetzungen gedacht, und das nervt bei kreativer Kommunikation; ein festes Team mit “Human Brain” ist da im Vorteil.

Für Videos kannst du KI-Synchronisierungstools wie Akool oder Synthesia einsetzen, um Menschen “in fremden Zungen” sprechen zu lassen, und das Lippensynchron. Das ist fast ein wenig unheimlich, und man muss es nicht machen. Die Videos sind dann ja KI-Videos, und die sollte man kennzeichnen (und die Person im Video fühlt sich vielleicht unwohl, wenn sie im Video akzentfrei Spanisch spricht – und kann’s in der Realität nicht). Untertitel sind auch voll OK.

5. Ausspielungsplanung

Mit Hilfe von Social Media Management Plattformen wie Emplifi, Hootsuite oder Sprout Social (oder Buffer) planst du die Veröffentlichung des Contents. Hootsuite ist echt alt, das gibt’s schon seit 2008 (damals gab’s einen sehr guten Free-Tarif, nun ja).

Vorteil der Plattformen: Du hast die Plattformen und Zeitzonen im Blick. Gute Posting-Zeiten und Posting-Frequenzen sind:

  • LinkedIn: Zu den Bürozeiten. Dienstag bis Donnerstag sind die Klassiker, aber die Regeln kannst du auch brechen. Montag früh kannst du ein “Morning Briefing” raushauen, und am Freitag “Weekend Inspiration”.
  • Instagram: Abends und am Wochenende, allerdings machen das alle.
  • YouTube: Donnerstag und Freitag nachmittags, Samstag und Sonntag. Kommt aber auf deine Zielgruppe an. Lineares Fernsehen funktioniert ja auch am Montag.
  • TikTok: Abends und nachts, besonders von Montag bis Freitag. Aber auch hier gilt: Zielgruppe beachten. Fahr mal morgens U-Bahn, da hängen die Leute ja auch schon am TikTok.

6. Veröffentlichung

  • Für LinkedIn und Insta wissen wir ja alle, wie’s geht. Speziell bei Insta sind natürlich die richtigen Hashtags wichtig.
  • YouTube: Das Finetuning der Untertitel in allen Sprachen ist wichtig für die User Experience und für SEO. Die automatisch generierten Untertitel sind meist Schrott, aber besser als nix. Im Minimalfall solltest du diese Untertitel optimieren (macht Arbeit…), dann klappt auch die automatische Übersetzung in andere Sprachen. Externe Tools: Rev.com oder Amberscript. Resolve kann auch Untertitel.
  • TikTok: Ein interessanter Aspekt ist die Musik – die könntest du für deine Zielmärkte passend auswählen. Was allerdings gerade in z.B. Korea in ist – keine Ahnung. Aber hey, da schaut man einfach mal in die Charts rein und sieht schon klarer.

7. User Engagement Monitoring

Nach der Veröffentlichung willst (und musst du) die Nutzerinteraktionen überwachen.

Mich schockiert manchmal, wie lieblos Kommentare beantwortet werden. Da macht man sich echt Arbeit mit den Leitfäden, und da liest die kein Schwein (= kein Social Media Manager) durch.

Analysiere trotzdem die Kommentare, Likes und Shares in allen Sprachen, um Insights für zukünftige Kampagnen zu gewinnen. Tools wie Sprout Social, Hootsuite Insights oder Brandwatch können dabei helfen, Sentiment-Analysen zu machen und Trends zu erkennen.

Sentiment-Analysen gehen auch mit KI. Ist die Frage, ob man sich was basteln will: Power Automate ist immer einen Versuch wert, wenn du die Kommentare in dein Dateverse / Sharepoint reinbekommst.

Tipp: Für die API von Anthropic gibt’s einen Spezialrabatt für Overnight-Stapelverarbeitung von API-Calls. Für massenhafte Sentiment-Analyse ist das praktisch.

Automatisierung und KI-Unterstützung

Im Chart siehst du auch Robotic Process Automation (RPA), für repetitive Aufgaben: UiPath, Automation Anywhere, Make, Zapier und Co. helfen bei kleinen und großen Jobs (oder auch Power Automate). Man muss sich ausrechnen, ob die Automatisiererei mehr Geld kostet als sie spart. So ganz trivial ist die Entscheidung nicht.

Und es lauern auch Gefahren: Wenn du eine RPA-Middleware einsetzt, um API A mit API B zu verheiraten, ist das ein Risiko. Ändert sich eine API, funktioniert dein Konstrukt nicht mehr. Die Leute, die dir die Schnittstelle programmiert haben, sollten dir ein SLA anbieten.

Über den Autor

Stefan Golling, Köln. Seit 2011 Freelance Creative Director, freier Texter, Creative Consultant und Online-Marketing-Berater mit Kunden von Mittelstand bis S&P 500. Erfahrung: 1998 mit Radiowerbung in Stuttgart gestartet, 2000 als Junior-Werbetexter zu Publicis München, 2001 Counterpart Köln, 2002 als Copywriter zu Red Cell Düsseldorf (heißt heute Scholz & Friends), dort ab 2007 Creative Director.

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