Marketingmaßnahmen ausdenken, auswählen und umsetzen kostet viel Arbeit und Geld. Mit einem 5-Dimensionen-Modell fällt es ein wenig einfacher, die Planung gut anzugehen. Der Artikel startet mit einer Definition, die kannst du gern überscrollen. Danach kommt das 5-Dimensionen-Modell plus ein paar Beispiele.
Inhalt
Was sind Marketingmaßnahmen?
Marketingmaßnahmen sind alle durch das Unternehmen kontrollierbare Handlungen, mit denen im Vertrieb und per Werbung versucht wird, Waren und Dienstleistungen erfolgreich zu verkaufen.
Damit sind Marketingmaßnahmen ein Teilbereich des Marketings bzw. des Marketing-Mixes1: An dem Punkt, wo Marketingmaßnahmen starten, hat man fast keinen Einfluss mehr auf 2 P’s des 4-P-Modells, nämlich auf Product und Price. Stattdessen bleiben noch die beiden restlichen P’s, nämlich Promotion (Werbung) und Place (Vertrieb), wobei der Kunde stets im Mittelpunkt steht.
Wenn Marketingmaßnahmen fruchten sollen, also immer, brauchst du kreative Leitideen. Hierfür eignet sich Storytelling.
Oft werden Marketingmaßnahmen in Kampagnen gebündelt. Beispielsweise wird der Verkaufsstart eines neuen Autos mit einem Bündel an Marketingmaßnahmen begleitet, vom TV-Spot über Online-Marketing und Mailings bis zu Events. Damit entsteht Integrierte Kommunikation.
Vor der Planung und Umsetzung von Marketingmaßnahmen müssen allerdings zuerst die Marketingziele definiert werden – denn sonst gibt man planlos Geld aus.
Für die Umsetzung der Marketingmaßnahmen ist die Marketingabteilung des Unternehmens verantwortlich, die sich oft auch um Presse- und Öffentlichkeitsarbeit kümmert.
Einige Marketingmaßnahmen kann man im Unternehmen selbst starten, wie Newsletter-Marketing. In den meisten Fällen holt man sich jedoch die Hilfe von Werbeagenturen oder Freelancern.
Marketingmaßnahmen: das 5-Dimensionen-Modell
Marketingmaßnahmen gibt es unendlich viele, das macht die Auswahl so schwierig. Dieses 5-Dimensionen-Modell kann eine kleine Hilfe sein.
Der Trick: Am Anfang steht die Marke, und erst am Ende die Medienauswahl. So verhindert man, dass man zuerst die Marketingmaßnahme auswählt („Wir brauchen eine TikTok-Challenge“), bevor man sich die Basics vorüberlegt hat.
- Marke: Markenaufbau oder No-Name. Eine Markenentwicklung ist ratsam.
- Zielgruppe: Neukundengewinnung oder Bestandskundenpflege
- Ansatz: Imagewerbung, Produktwerbung oder Verkaufsförderungsmaßnahmen
- Budget: Bezahlt, teilweise bezahlt oder unbezahlt
- Medien: Massenkommunikation, Gruppenkommunikation, individuelle Ansprache, eigene Kanäle (Website, Ladenlokal) – also die Touchpoints der Customer Journey
Beispiel: Marketingmaßnahmen für einen Autolaunch
Eine Automarke möchte seine Marke stärken. Sie möchte im Rahmen eines Produktlaunches neue Kunden gewinnen. Als Ansatz kommen Imagekommunikation, Produktwerbung und Verkaufsförderungsmaßnahmen in Betracht.
Da das Budget endlich ist, muss man es sich einteilen und gut auf die Medien verteilen:
- Massenmedien sind teuer, hier fließt das Geld für die Imagewerbung hin. Diese kann durchaus – im kleinen Rahmen – Produkt- und Preiskommunikation beinhalten.
- Produktwerbung wird auf günstigere Zielgruppenmedien gelegt, beispielsweise Werbung auf Autoportalen oder über UGC-Content, also Influencer.
- Die Verkaufsförderung kommt am Schluss des Funnels. In der klassischen Welt des postalischen Mailings kauft man sich Adressen von Leuten, die Fremdfahrzeuge fahren, und schreibt ihnen einen Werbebrief. Online kann man Performance-Marketing betreiben, um beispielsweise durch Google Ads die Leute zu targeten, die aktuell auf der Suche nach einem Van sind.
Beispiel: Marketingmaßnahmen für eine mittlere Einzelhandelskette
Eine mittlere Einzelhandelskette im Bereich Mode bekommt die neuen Sommerkollektionen rein und will diese schnell abverkaufen. Die Zielgruppen sind vor allem Bestandskunden, und natürlich will man auch Neukunden gewinnen.
- Marke: Die Modehauskette muss sich als (lokaler) Nummer-1-Anbieter für die Sommermode positionieren. Dafür muss sie im Umfeld ihrer Standorte Imagewerbung betreiben, unter anderem bei Instagram oder auf Plakaten. Die ganz großen Massenmedien passen oft nicht.
- Zielgruppe Bestandskunden: Diese bekommen erst einen Teaser mit einer Kollektions-Preview (Image), später Produktwerbung (Newsletter, inkl. Event-Einladung) und in der heißen Phase einen Stammkunden-Deal.
- Zielgruppe Neukunden: Wenn die Altersgruppe passt, kann sogar eine Zeitungsbeilage interessant sein, um die Produkte zu bewerben. Insta-Shopping und Online-Werbung dürfte indes interessanter sein. Vielleicht spannt man auch lokale Influencer ein. Wichtig ist auch die gute alte Schaufensterdekoration, um Laufkundschaft anzusprechen.
Marketingmaßnahmen-Chatbot
Hinweis 1: Der Chat-Bot ist auf Marketing-Themen gepromptet, öffnet in einem neuen Tab und ist eine Spielerei, die auf Hugging Face läuft, basierend auf einem (Open-Source-)Sprachmodell. Die Antworten sind aber nicht schlecht: Der Chat-Bot baut passende Filmzitate ein (außer, das LLM spuckt keine Filmzitate aus…).
Man wir in einem geführten Chat-Prozess durchs Thema geführt. Die „Experience“ ist mal gut, mal schlecht.
Hinweis 2: Zur Nutzung musst du a) erst ein HuggingFace-Konto anlegen (kostet nix) und b) dich einloggen.
Dann auf folgenden Link klicken https://hf.co/chat/assistant/65c62dcf5de59b00189d0c46 und „Explore the App“ auswählen. Noch besser: Link in die Zwischablage kopieren.
Fazit
Marketingmaßnahmen lassen sich in 5 Dimensionen darstellen. Das hat den Vorteil, dass man sein Denken weniger auf Einzelmaßnahmen einengt, sondern das große Ganze sieht.
Über den Autor
Stefan Golling, Köln. Seit 2011 Freelance Creative Director, freier Texter, Creative Consultant und Online-Marketing-Berater mit Kunden von Mittelstand bis S&P 500. Erfahrung: 1998 mit Radiowerbung in Stuttgart gestartet, 2000 als Junior-Werbetexter zu Publicis München, 2001 Counterpart Köln, 2002 als Copywriter zu Red Cell Düsseldorf (heißt heute Scholz & Friends), dort ab 2007 Creative Director.
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