KI-Marketing-Tools: 5x gratis ausprobieren

KI-Marketing-Tools gratis ausprobieren, das ist wie einen Wheelie mit einem Quad hinlegen.

Um die richtigen Tools für KI im Marketing auszuwählen, kommst du ums selbst ausprobieren nicht herum. Hörensagen, Tipps auf Social sowie auf (Werbe-)Seiten im Internet sind schon mal nicht schlecht, aber nicht der Weisheit letzter Schluss.

Inhalt

Das Problem: Manchmal sollst du erst das – kündigbare – Abo abschließen, bevor sich der Vorhang öffnet. Das kann schon mal eine Hürde sein.

Die Lösung: Hier findest du 5 KI-Marketing-Tools im Vergleich mit Schwerpunkt Textgenerierung, die mindestens zum ersten Ausprobieren absolut kostenfrei sind. Ohne – oder mit wenig – Abofalle oder sonstwas. „No credit card required“ gilt, bis auf die Ausname Jasper. Gut, du zahlst mit deinen Daten, aber irgendwas ist immer.

ChatGPT kommt hierdrin nicht vor, weil a) kennst du und b) ist nicht spezialisiert genug.

Und wenn du keine Lust auf den Tools-Wust hast: Nutze Claude. Damit bekommst du (fast) alles sehr gut hin. Tipp: KI-Schulung buchen.

Du brauchst was für Bilder? Dann probiere Bria.ai und iStock aus. Die dort generierten Bilder sind kommerziell nutzbar, da sie lizensiert sind! Du musst allerdings bei Bria beachten, dass teilweise „Editorial“-Stockbilder Teil der Trainigsdaten sind. Die darfst du nicht für Werbung einsetzen. Die Urhebrrechts-Frage bleibt also angespannt.

Du brauchst was für Video? Zum Thema KI-Videos gibt’s einen eigenen Artikel. Vorab: InVideo und Akool sind, mit Einschränkungen, einen Test wert.

Die KI-Marketing-Tools ähneln sich alle. Die echten Gratis-Angebote dieser Anbieter ermöglichen es, je mindestens einen Blog-Artikel erstellen zu lassen. Die Limitierung ist ganz hilfreich, da du so gezwungen bist, nicht nur einfach die „One-Click“-Generatoren zu nutzen.

Hinweis: Die Outputs sind durch die Bank nicht Out-of-the-Box benutzbar, zumindest sehe ich das so.

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Über den Autor

Stefan Golling, Köln. Seit 2011 Freelance Creative Director, freier Texter, Creative Consultant und Online-Marketing-Berater mit Kunden von Mittelstand bis S&P 500. Erfahrung: 1998 mit Radiowerbung in Stuttgart gestartet, 2000 als Junior-Werbetexter zu Publicis München, 2001 Counterpart Köln, 2002 als Copywriter zu Red Cell Düsseldorf (heißt heute Scholz & Friends), dort ab 2007 Creative Director.

Vergleich: Diese 5 KI-Marketing-Tools kosten für erste Test nichts

1.     KI-Tool bei HubSpot

HubSpot hat „KI“ eingebaut, unter der Marke „Breeze Copilot“.

Ich benutze selbst HubSpot im kleinen Rahmen (vgl. das Chat-Pop-up und Leadgenerierungs-Formular), kenne aber auch eine große Installation, und es gibt Firmen die ihre komplette Riesen-Website mit dem HubSpot CRM laufen lassen.

HubSpot bietet auch künstliche Intelligenz für Sales Marketing und Service, statt wie bisher vor allem Marketing-Automatisierung.

Das tolle Feature: HubSpot hat sogar in der Gratis-Version generative KI zur Texterstellung eingebaut. Unter anderem für Blog-Artikel oder Landingpages ist das nutzbar. Im „großen“ HubSpot ist sie zudem im Punkt „Kampagnen“ einsetzbar. Probiere es ruhig mal aus. Mich hat’s – stand heute – nicht vom Hocker gerissen, but your mileage may vary. Ein paar Anregungen konnte ich mir allerdings rausziehen!

On top beherrscht Breeze Marketing-Automatisierungs-Skills. Beispiel: „Liebe KI, lege mir einen E-Mailing-Workflow an, der dies und das können soll.“ Geiler Scheiß. Geht natürlich erst ab „Professional“-Abo (mucho dinero).

Die erste Stufe: Blog-Artikel-Struktur anlegen

Du kannst dir Blogartikel schreiben lassen. Dafür brauchst du zuerst ein Thema. Dann tippst du im leeren weißen Feld „/“ ein, wie bei WordPress auch. Anschließend poppt ein Fensterchen mit den AI-Möglichkeiten auf, überschrieben mit „Generieren“. Du siehst du diese Auswahlmöglichkeiten:

  • Gliederung: Das liefert die Gliederung zum Artikel, mit H2s, H3s und Bullet Points je Absatz. Hier musst du ein bisschen was prompten.
  • Anregungen: Hier kannst du dir ein Listicle erstellen lassen. Dabei kommen beispielsweise 5 „philosophische“ Punkte zu deinem geprompteten Thema raus.
  • Absatz: Das generiert dir einen langen Text, basierend auf einem Prompt.
  • Fazit: Klar, das fasst den Artikel zusammen.

Tipp: Lasse dir zuerst eine Gliederung erstellen. Die musst du allerdings zurechtfeilen, wofür du das Thema gut kennen solltest.

Die zweite Stufe: Die Artikel-Absätze schreiben lassen

Die zweite Stufe ist das erweitern von Texten und Redigieren per HubSpot AI. Markiere beispielsweise in der erstellten Gliederung von einem Absatz den ersten Bullet Point.

Nach dem Markieren erscheint ein magischer Sternchen-Button. Klicke ihn an und du siehst 4 Optionen:

  • Umschreiben: Schreibt den Satz oder Abschnitt um, mit mal mehr, mal mit null Talent.
    Tipp: Wenn du „Umschreiben“ auf einen englischsprachigen Text anwendest, bedeutet Umschreiben hier „ins Deutsche übersetzen“.
  • Erweitern: Hier wird aus dem Bullet Point ein Textabsatz generiert.
  • Kürzen: Markiere einen Text und lasse ihn kürzen. Ob die Kürzung die wichtigen Sachen behalten hat – nun ja.
  • Tonfall ändern: Markiere den Text und lasse die Tonalität in verschiedene Stile ändern. Die Bewertung des Ergebnisses spare ich mir. Das ist eine Beta-Version, die wird laufend besser.

Beispiel: Ich habe hier folgenden Talking Point: „Schwarmdummheit durch KI-Selbsttraining: Die dunkle Seite der künstlichen Intelligenz“. Die Funktion „Erweitern“ generiert daraus ein Monster mit 316 Wörtern. Nach Kürzung, Tonalitätsänderung und „büdde mach mal anners“ kam heraus:

„Das Selbsttraining von KI-Systemen birgt das Risiko der Schwarmdummheit, bei der fehlerhafte oder ungenaue Informationen verbreitet werden. KI-Systeme haben die Tendenz, Muster zu reproduzieren, ohne den Kontext oder die Richtigkeit zu überprüfen. Dadurch können sich fehlerhafte Informationen verbreiten und die Schwarmdummheit verstärken. Dies kann ernsthafte Konsequenzen haben und erfordert eine kontinuierliche Überwachung und Prüfung der KI-Systeme, um genaue Informationen zu gewährleisten. Es ist wichtig, KI-Systeme kritisch zu hinterfragen und nicht blind zu vertrauen, um negative Auswirkungen zu vermeiden.“

HubSpot AI Textgenerator

Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla.

Klar, da steckt jetzt kein Premium-LLM dahinter. Aber dieser Absatz ist absolut seelenlos und macht mich schläfrig. Denn: Da stecken keine eigenen Gedanken drin. Zum Thema Schwarmdummheit habe ich eine Meinung, die für die clickbaite ich dich zum Artikel KI im Marketing.

2.     KI-Tool SEOwriting.ai

Seowriting.ai: Viele Einstellmöglichkeiten. Interessant: GPT 4 Turbo kostet massig Aufpreis

SEOwriting.ai macht einen guten Job. Für den Tonfall (Tone of Voice) hat man viele Optionen, und auch die Erzählperspektive kann man einstellen. Eingebaut ist ein „Media Hub“, das a) KI-Bilder generiert und in den Artikel einbaut, das ist was für die ganz Schmerzfreien unter uns, und b) thematisch passende YouTube-Videos finden und einbetten – das finde ich ziemlich plemplem, denn wer baut sich YouTube-Video in Artikel ein, die womöglich vom direkten Wettbewerber oder von einem konkurrierenden Content Creator stammen? Solche Videos macht man echt besser selbst.
Interesse an was zum Lachen? Der Anbieter gibt im Media-Hub-How-to das Beispiel an, wie für das Thema „Linsenpizza“ ein KI-Bild generiert wurde. Das generierte Bild ist bockfalsch, denn es zeigt eine Pizza, die mit Tellerlinsen belegt ist (ähm, nein, man macht das nicht).
Mit echter Linsenpizza ist indes gemeint, dass entweder Linsenmehl im Teig ist, oder dass ein Sugo aus roten Linsen die Tomatensauce ersetzt.

Bonus: SEOWriting.ai kann APIs nutzen

SEOWriting kann auch Claude 3 Opus nutzen, sogar via API

Bei SEOWriting bist du nicht auf ChatGPT o.ä. angewiesen, sondern kannst auch das gehpyte Claude 3 Opus von Anthropic zur Textgenerierung nutzen. Dafür brauchst du erst einen Account bei Anthropic, du musst Guthaben hochladen (mind 5 USD) und dann einen API-Key generieren. Diesen API-Key kannst du in SEOWriting nutzen. Das hat den Vorteil, dass es die Kosten senkt:

Ein Artikel mit ca. 1.500 Wörtern „kostet“ bei SEOWriting mit Claude 3 Opus 10 „Generierungen“, das sind in etwa 4 USD.

Über die API kostet der Artikel nur 1 Generierung für ca. 0,4 USD plus 1,1 USD für Anthropic. Das kann sich für Vielnutzer durchaus lohnen. Außerdem bekommt man mal einen Eindruck, was die wahren kosten für die Nutzung von LLMs so sind.

Für die Nerds unter uns: Der 1.500-Wörter-Text hat ca. 51.000 Token verbraten. Das ist völlig absurd viel. Der Grund: Diese KI-Marketing-Tools sind ja nur Prompt-Generierungs-Maschinen. Die so generierten Prompts sind – für dich nicht sichtbar – monströs umfangreich. Das ist schlechtes Handwerk. Die Folge ist, dass die Kosten für dich steigen und die Qualität leidet.

Und die Textqualität? Joa. Deutlich besser als manch andere LLMs, aber immer noch seelenloses Gefasel. Handwerklich indes ist die Qualität bis auf minimale Macken top.

3.     KI-Tool Writesonic.com

Ein paar Features von Writesonic

Writesonic.com ist was für ganz Faule, das sucht beispielsweise selbst Gratis-Stockbilder zu Artikeln raus. Das klappt sogar ziemlich gut. Ich finde das extrem nützlich, aber als Kontraindikator: So weiß ich, welches Stockfoto ich garantiert nicht nehmen werde – denn es ist zu naheliegend. Also muss ich intensiv nachdenken, wie ich etwas Uniques auswähle.

4.     KI-Tool Junia.ai

Junia.ai hat gute Feintuning-Möglichkeiten, u.a. um für Artikelabschnitte eigene Keywords zu platzieren und Talking Points festzulegen. Wie bei anderen Tools auch kann man beispielsweise 5 Links zur „Inspiration“, also zum gnadenlosen Abschreiben, einfügen und die Posts vollautomatisch ins eigene WordPress reinballern lassen. Im Output kann man durchaus rauslesen, welche Passagen, Argumente und (Wettbewerber-)Worte woher kommen…
Als Generator für Artikel-Strukturen finde ich’s ganz cool, da man so an Vorschläge für Unterthemen kommt. Ich sehe das als Startpunkt für weitere Recherchen.

Tipp: Bei allen Anbietern klappen Anmeldung und Login mit dem Google-Account. Bei HubSpot macht man besser direkt einen ordentlichen Account.

5. KI-Marketing mit Jasper.ai

Aus irgendeinem mir nicht erklärbaren Grund ist Jasper.ai ziemlich beliebt. Die Funktionen sind nämlich nicht besonders dolle, das Deutsch ist das typische ChatGPT-Gesabbel (das niemand mehr lesen will), es gibt keine Quellenintegration und sonst was. Um SEO zu integrieren, muss man ein Surfer SEO Plugin aktivieren – und die Jungs wollen mindestens 89 USD im Monat haben (und mit Surfer SEO kann man sich auch Sachen schreiben lassen…).

Immerhin ist es teuer: Der Spaß kostet bei monatlicher Abrechnung für den nicht gut benutzbaren Basic-Account 49 USD im Monat.

Kann man Jasper gratis testen? Ja, und zwar für 7 Tage. Das ist großzügig. Allerdings muss man vorher seine Kreditkarte eintippen.

KI-Tool Jasper: Screenshot des Interfaces
Beispiel: So oll textet Jasper.

Fazit des KI-Tool-Vergleichs (und Verweis auf Hugging Chat)

Die KI-Tools für Werbung und Marketing sind ganz brauchbar, wenn man die Limitierungen kennt und viel Zeit in Briefing (= Themenrecherche & Prompts) und in den Feinschliff investiert.

Eine Alternative sind die Hugging Chat Assistants (im Artikel findest du ein Tutorial), aber da musst du selbst Hand anlegen – es gibt keine grafische Benutzeroberfläche. Du kannst dir da Schritt-für-Schritt-Tools bauen.

Ich rate nicht dazu, das Internet mit generischem Gefasel vollzuspammen. Besser ist menschliche Expertise, um Menschen zu Handlungen zu verleiten (z.B. Kaufentscheidungen).

Interesse an einem Austausch?

Du kannst mich als KI-Berater anfragen.


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Die Herausforderung dabei ist, sich von den KI-Marketing-Tools keinen Schrott generieren zu lassen.

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